4.09.2025
Lesedauer: 5 Minuten
Wenn das Monatsende naht, die Gehaltsüberweisung auf sich warten lässt und der finanzielle Spielraum trotz pflichtbewusster Haushaltsplanung langsam enger wird, freuen sich viele Bankkunden, dass sie auf einen Dispositionskredit (eingeräumte Kontoüberziehung), kurz Dispo, zurückgreifen können. Ebenso kann es passieren, dass ein Notfall oder eine kurzfristige Anschaffung über den eigenen finanziellen Rahmen hinausgehen.
Der Dispokredit (eingeräumte Kontoüberziehung) ermöglicht in solchen Fällen die komfortable Überbrückung kurzzeitiger finanzieller Engpässe. Der Dispokredit vergrößert somit den finanziellen Spielraum des Girokontos, da das Konto innerhalb des vereinbarten Rahmens ins Minus geraten darf. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass mit der Inanspruchnahme des Dispos Zinsen verbunden sind, die je nach Höhe und Dauer der Überziehung variieren.
Wenn eine Kontoüberziehung absehbar ist, ist es ratsam, sich frühzeitig mit der Bank in Verbindung zu setzen, um einen Dispokredit (eingeräumte Kontoüberziehung) zu vereinbaren. Wenn Sie das Konto ohne Dispokredit überziehen, duldet die Bank das nur in Ausnahmefällen (geduldete Kontoüberziehung). Hier kann es dann zur Rückbuchung von Lastschriften mangels Deckung (z. B. Miete, Telefonrechnung) kommen, um den negativen Kontosaldo auszugleichen oder Überweisungen werden nicht mehr ausgeführt.
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen den Unterschied zwischen einem Dispokredit (eingeräumte Kontoüberziehung) und einer geduldeten Kontoüberziehung auf und gibt Ihnen hilfreiche Tipps zur richtigen Nutzung und schnellen Ausgleichszahlung an die Hand.
Um einen Dispositionskredit zu erhalten, müssen Sie diesen zunächst bei Ihrer Bank beantragen.
In der Regel müssen hierfür folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Der Dispo (eingeräumte Kontoüberziehung) greift automatisch, sobald Ihr Kontostand unter null fällt. Sie können Ihr Girokonto dann weiter wie gewohnt nutzen, sich Bargeld auszahlen lassen oder bargeldlos bezahlen – und das ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand.
Wie weit Sie Ihr Konto überziehen dürfen, hängt dabei von der Vereinbarung mit Ihrer Bank ab. In der Regel wird Ihnen ein Dispokredit in der Höhe Ihrer zwei- bis dreifachen monatlichen Geldeingänge eingeräumt. Die genaue Summe, bis zu der Ihr Konto überzogen werden darf, wird von der Bank festgelegt und kann je nach Kreditwürdigkeit und individuellen Vereinbarungen variieren.
Prinzipiell kann man auf den Dispo zugreifen, solange man möchte. Dies kann sich jedoch schnell als Kostenfalle entpuppen, denn wie bei jedem anderen Kredit verlangt die Bank im Gegenzug für das Leihen des Geldes einen gewissen Prozentsatz an Zinsen.
Die Höhe der Zinsen ist dabei nicht zu unterschätzen, da sie in der Regel deutlich höher ausfallen als bei anderen Kreditformen. Zudem steigen die Kosten mit der Dauer der Überziehung. Je länger der Dispokredit in Anspruch genommen wird und je höher der überzogene Betrag ist, desto teurer wird es. Deshalb empfiehlt es sich, den Dispokredit nur für kurzzeitige finanzielle Engpässe zu verwenden. Für längerfristige Finanzierungen oder höhere Beträge sind andere Kreditmodelle mit niedrigeren Zinsen oft besser geeignet und sollten in Betracht gezogen werden.
Bei der norisbank erhalten Sie auf Wunsch zu Ihrem kostenlosen Girokonto auch einen individuellen Dispositionskredit (Bonität vorausgesetzt), der durch faire Konditionen zu überzeugen weiß.
Damit bleiben Sie auch am Monatsende oder bei unerwarteten Anschaffungen und überraschenden Rechnungen stets finanziell flexibel und unabhängig.
Beachten Sie jedoch, dass ein Dispokredit in der Regel nur dann gewährt wird, wenn ein regelmäßiges Einkommen nachgewiesen werden kann. Der Kunde muss dieses zudem auf ein bei der norisbank geführtes Girokonto erhalten. Ohne diesen Nachweis behält sich die Bank vor, keinen Dispokredit einzuräumen. Außerdem fallen bei der Inanspruchnahme Dispozinsen an, die je nach Höhe und Dauer der Überziehung variieren können.
Sie haben Ihr Girokonto ohne vereinbarten Dispo überzogen? Das können Sie jetzt tun:
Setzen Sie sich in diesem Fall bitte zeitnah mit der Bank in Verbindung, um eine Vereinbarung zum Ausgleich des Kontos oder zur Einräumung eines Kredites zu finden. Versuchen Sie also, Ihr Konto zügig wieder zu decken, um nicht unnötige Kosten oder die Nichtausführung von Zahlungen (u. a. Überweisungen und Lastschriften) in Kauf nehmen zu müssen.
Sollte die Überziehung ohne Vereinbarung mit der Bank (geduldete Überziehung) über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder der überzogene Betrag zu hoch sein, kann dies zu einem negativen SCHUFA-Eintrag führen, der Ihre Kreditwürdigkeit beeinträchtigt. Zudem kann die Bank in solchen Fällen Mahnschreiben versenden, das Konto sperren oder im schlimmsten Fall sogar kündigen. Die hohen Überziehungszinsen, die bei geduldeten Überziehungen anfallen, erhöhen die finanzielle Belastung zusätzlich.
Um Ihr Konto möglichst schnell wieder auszugleichen, gibt es mehrere Optionen:
Ausgleich mit der nächsten Gehaltszahlung:
Wenn Sie bald einen Geldeingang erwarten, nutzen Sie diesen, um das Konto sofort auszugleichen.
Ratenkredit:
Ein Ratenkredit bietet niedrigere Zinsen und eine planbare Rückzahlung, wodurch Sie die Überziehung langfristig abbauen können.
Ratenzahlungen vereinbaren:
Kontaktieren Sie Ihre Bank, um eine Rückzahlung in Raten zu vereinbaren, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Schuldenberatung:
Falls Sie Schwierigkeiten haben, die Überziehung auszugleichen, könnte eine Beratung bei Ihrer Bank oder einer externen Stelle hilfreich sein.
Umschuldung mittels Kredits:
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Überziehung durch einen Umschuldungskredit mit besseren Konditionen zu ersetzen. Dieser ermöglicht es Ihnen, die Schulden geordnet zurückzuzahlen und möglicherweise Zinsen zu sparen. Weitere Infos finden Sie in unserem Beitrag Kredit umschulden.
Um den Dispokredit optimal zu nutzen und nicht in eine Schuldenfalle zu geraten, sollten Sie ihn nur für kurzfristige Engpässe verwenden, die Sie mit der nächsten Gehaltszahlung ausgleichen können.
Maik Wennrich, Geschäftsführer norisbank
Ein Ratenkredit bietet eine flexible und oft günstigere Alternative zum Dispositionskredit, insbesondere wenn Sie eine größere Summe benötigen oder eine längere Rückzahlungsdauer planen.
Um einen Ratenkredit zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, wie ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Bonitätsprüfung. Der große Vorteil eines Ratenkredits sind die deutlich niedrigeren Zinsen im Vergleich zum Dispositionskredit. Dadurch sparen Sie bei längeren Laufzeiten und höheren Beträgen erheblich an Zinskosten.
In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über den Unterschied zwischen Ratenkredit und Dispositionskredit.
Der richtige Umgang mit einer eingeräumten Kontoüberziehung kann entscheidend sein, um eine Kontosperre zu vermeiden. Eine solche Sperre kann eintreten, wenn das Konto über längere Zeit im Minus bleibt und keine Einzahlungen eingehen. Im Zweifel sollten Sie sofort Ihre Bank kontaktieren, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Beachten Sie außerdem folgende Tipps:
Ein Dispokredit sorgt gerade bei unerwarteten Ausgaben für finanzielle Entlastung – dennoch sollten Sie ihn nur in Ausnahmefällen und am besten nur für kurze Zeiträume nutzen. Planen Sie Ihre Ausgaben deshalb vorausschauend, um eine Überziehung Ihres Kontos zu vermeiden. Alternativ bieten Ratenkredite meist günstigere Konditionen und eine bessere Planbarkeit Ihrer Finanzen.